II. Deutsche Einheit
vollenden
Die neue Bundesregierung will die deutsche Einheit vollenden. Deshalb
werden wir alle Kraft darauf richten, die soziale und ökonomische
Spaltung zwischen Ost und West zu überwinden.
Die neue Bundesregierung wird den Menschen in Ostdeutschland keine unrealistischen
Versprechungen machen. Der Aufbau Ost wird noch einen längeren Zeitraum
in Anspruch nehmen und muß in Ost und West solidarisch getragen
werden. Wir werden den Aufbau Ost ohne Wenn und Aber fortsetzen. Der Solidarpakt
von 1993 bleibt das finanzwirtschaftliche Rückgrat für die Verwirklichung
der deutschen Einheit.
Die neue Bundesregierung wird ein Aufbau-Programm "Zukunft Ost"
durchführen. Dazu zählen:
- Verläßliche Fortsetzung der Aufbauhilfen bei erhöhter
Zielgenauigkeit und Effizienz
- Verstärkung der industriellen Basis bei Förderung des Übergangs
in die Dienstleistungs-, Wissens- und Informationsgesellschaft
- Stärkung der Eigenkapitalbasis der kleinen und mittleren Unternehmen
- Ausbau der ostdeutschen Forschungslandschaft, Förderung von
ökologischer Innovation
- Stabilisierung der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf bisherigem Niveau
- Schaffung zusätzlicher Ausbildungskapazitäten für
Jugendliche; die entsprechenden Instrumente werden dem besonderen Mangel
an betrieblichen Ausbildungsplätzen in Ostdeutschland Rechnung
tragen
- Nachsorge bei ehemaligen Treuhand-Unternehmen, die trotz zukunftsfähiger
Produkte und Strukturen in Schwierigkeiten geraten
- Bessere Organisation der Absatz- und Exportförderung für
ostdeutsche Produkte
- Gezielte Fortentwicklung der staatlichen Infrastrukturprogramme,
insbesondere soziale und ökologische Stadterneuerung und Wohnumfeldverbesserung,
preiswerte und umweltgerechte Sanierung des Wohnbestandes
- Zügige Fortführung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit
- Erhaltung und Fortentwicklung der Naturreservate
- Sichere und faire Rahmenbedingungen für die ostdeutsche Landwirtschaft.
Der wirtschaftliche Aufbau Ostdeutschlands ist eine gesamtdeutsche Aufgabe
höchster Priorität. Wir werden dafür sorgen, daß
die solidarische Hilfe für Ostdeutschland konsequent fortgeführt
wird.
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